Projektmanagement Grundlagen
Projektmanagement Grundlagen
Was ist ein Projekt
Nach DIN 69901 wird ein Projekt wie folgt definiert:
„Ein Projekt ist ein Vorhaben, das im Wesentlichen durch Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit gekennzeichnet ist, wie z. B.: Zielvorgabe, zeitliche, finanzielle, personelle oder andere Bedingungen, Abgrenzungen gegenüber anderen Vorhaben und projektspezifische Organisation.“
Projektmanagement Modelle
Ganz grundsätzlich werden heute im Projektmanagement zwei Hauptmodelle unterschieden:
- Das klassische Projektmanagement → Sehr starr, aber mit einer hohen Planungssicherheit
- Das agile Projektmanagement → Sehr dynamisch, dafür mit einer hohen Flexibilität
Alle Modelle haben aber die grundlegenden Charakteristiken von Projekten gemeinsam:
- Ein Projekt hat einen Startzeitpunkt und einen Endzeitpunkt
- Ein Projekt ist ein in sich geschlossenes, einmaliges Vorhaben
Klassisches Projektmanagement
Der bekannteste Vertreter dieser Gattung ist das Wasserfall-Model. Die Idee hierbei ist, ein Projekt Phase um Phase, wie ein Wasserfall, abzuarbeiten. Es ist nicht vorgesehen, wieder in vergangene Phasen zurückzuspringen. D.h. das Projekt verläuft immer starr in eine Richtung. Somit hat ein Projekt nach dem Wasserfall-Model fixe Phasen, welche einen klaren Start- und Endzeitpunkt haben.
Phasen | Analyse | Entwicklung | Umsetzung | Testing | Rollout |
Aufwand | Hoch | Hoch | Mittel | Gering | Gering |
Bei solchen Projekten ist es somit wichtig, dass während der Analysephase genau überlegt wird, was man machen will, während in der Planungs-/Entwicklungsphase genau definiert werden muss, wie man es machen will. D.h. man erstellt eine klare Spezifikation, welche dann in der Umsetzungsphase entsprechend umgesetzt wird. Nach einem kurzen Testing und dem Beheben von allfälligen Fehlern geht des Produkt in den Rollout (auf den Markt, in die Produktion etc.). Erste Priorität hat in solchen Projekten die geplanten Funktionalitäten zum geplanten Zeitpunkt umzusetzen, wenn nötig zu einem höheren Preis oder einer reduzierten Qualität.
Vorteile des Wasserfall-Modells
- Der Kunde weiss genau was er kriegt
- Bei sich wiederholenden Projekten (z.B. Bauprojekten) fällt die Analyse- und Planungs-/Entwicklungsphase nur einmal an, danach muss nur noch die Umsetzung mit dem Testing und Rollout wiederholt werden
- Es besteht ein klarer Projektplan mit fixen Laufzeiten, Kosten und klar definierten Terminen
Nachteile des Wasserfall-Modells
- Denkfehler während der Analyse oder Planungs-/Entwicklungsphase werden oft erst mach dem Rollout entdeckt
- Es kann kaum auf Veränderungen von Anforderungen im Markt oder beim Kunden reagiert werden
- Es besteht eine hohe Gefahr, dass das ganze Projekt in den "Sand" gesetzt wird, da der Kunde in der Regel sehr spät involviert wird, oder weil sich die Anforderungen im Verlauf des Projektes verändert haben.
Mögliche Einsatzgebiete für das Wasserfall-Model
- Ein klassisches Einsatzgebiet für das Wasserfall-Model ist die Baubranche. Dies deshalb, weil hier verschiedene Akteure ihre Arbeiten in einer bestimmten Reihenfolge zu einem bestimmten Zeitpunkt erledigt haben müssen. So kann der Maler z.B. mit seiner Arbeit erst anfangen, wenn der Maurer die Wand erstellt und der Elektriker die Stromkabel eingezogen hat.
- Bei jedem Vorhaben mit Werkverträgen, da hier ein klar definiertes Werk zu einem klar definierten Zeitpunkt und einem fixen Preis abgeliefert werden muss.
Agiles Projektmanagement
Unter agilem Projektmanagement summieren sich alle Projekte, welche mit agil, lean etc. bezeichnet werden. Hiervon gibt es eine ganze Reihe von Modellen. Gemeinsam haben sie aber alle, dass sie sich auf eine hohe Flexibilität durch kurze Schritte (Iterationen) fokussieren. Die Phasen sind meistens dieselben, aber der Ablauf und die Verteilung des Aufwandes ist ganz anders.
Phasen | |||
---|---|---|---|
Aufwand | Gering | Sehr hoch | Gering |